Für die Ausstellung „Hannah Villiger: Amaze Me“, die im Muzeum Susch stattfindet, bin ich in einem Katalog-Essay der Frage nachgegangen, ob die fotografische Praxis von Villiger, die meist mit Polaroids arbeitete, in heutigen Fotoprojekten und unter den Bedingungen Sozialer Medien eine Fortsetzung erfährt. Bei Villigers Fotoarbeiten aus den 80er- und 90er-Jahren (Abb. links) scheint mir ein kritisch-analytischer, zum Teil sogar autoaggressiver Blick auf den eigenen Körper vorherrschend zu sein. Aktuelle Bilder z.B. von Maisie Cousins (Abb. rechts) mögen zum Teil ähnlich aussehen, doch geht es hier viel eher darum, jenen kritisch-autoaggressiven Blick selbst zu thematisieren und zu hinterfragen. Heutige Bildpraktiken sind also ‚aktivistischer’, denn negative Körperbilder sollen ausdrücklich überwunden, lange problematisierte Körperphänomene aufgewertet werden.
Hier die deutsche Version meines Essays:
Und hier die englische: