Philip Wiegards Ethik des Kooperierens

Philip Wiegard: Mirror, Mirror (after Alice Stroppel) (2022), Polymer Clay Mosaic (122 x 81 x 0,4 cm)

Bei EAU & GAZ in Südtirol eröffnet am 1. September die Ausstellung „Dreams That Money Can Buy“ von Philip Wiegard. Für den Katalog habe ich einen Essay geschrieben, in dem ich mich damit befasse, dass und wie Wiegard bei seinen Arbeiten jeweils mit Personen außerhalb der Kunstwelt kooperiert. Tapeten aus Kleisterpapieren stellt er zusammen mit Kindern und Jugendlichen her, für Bildwerke mit FIMO nutzt er Vorlagen oder Arbeiten von Leuten aus der Hobbyszene. Doch anders als die ersten Generationen von Künstler:innen der ‚Appropriation Art‘ transferiert er nicht einfach etwas in die Kunstwelt, sondern würdigt die Mitwirkenden eigens, spricht mit ihnen ab, wie sie beteiligt werden oder auf welche Weise er ihnen Aufmerksamkeit verschafft. Daher sehe ich in ihm einen Künstler, dessen Werk nicht zuletzt im Entwurf einer ‚Ethik des Kooperierens‘ besteht, hinter deren Standards man künftig wohl kaum noch zurückgehen kann.

Mein Text ist hier abzurufen:

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